Als Nico, den ich in San Diego kennengelernt habe, auf Hawaii wiedergetroffen habe und mit dem ich jetzt hier in Sydney häufiger mal etwas unternehme gegen 15.30 Uhr anrief und fragte, ob ich mit Segeln kommen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Zwar wusste ich, dass er eine Lizenz besitzt um Segelboote zu steuern, bin allerdings davon ausgegangen, dass wir auf irgendeinem kleinen Boot durch die Elisabeth Bay fahren.
Nur 1 Stunde später fand ich mich als Besatzung auf einer Yacht bei einem Segelyacht-Rennen wieder, dass jeden Mittwoch vom Cruising Yacht Club of Australia im Hafen von Sydney ausgerichtet wird. Der Bitte des Skippers, ob wir noch 2 Six-Packs holen können, da ihnen das Bier langsam ausging, sind wir natürlich gerne gefolgt.
Nach und nach trudelte dann auch die “echte” Besatzung ein. Also die Leute, die – mehr oder weniger – wussten, was sie taten. Meine Aufgabe bestand glücklicherweise nur darin, bei jeder Wende möglichst schnell die Seite zu wechseln und mich dann wieder über Bord – also über das bullenhaiverseuchte Wasser – zu lehnen. Als es um kurz vor 18 Uhr auf den Startschuß zuging, erinnerte mich das Ganze stark ans Autoscooter-Fahren an einem Samstag um 23 Uhr auf dem Oktoberfest in München. Aus einem heilosen Durcheinander – bei dem mir immernoch nicht klar ist, wieso es nicht zu Zusammenstößen kam – ging es los. Da es an diesem Tag recht böig war, lagen wir teilweise verdammt schief im Wind, kamen also auf unserer Seite recht weit aus dem Wasser.
Das Wechseln der Seiten – mit einer Dose in der Hand – klappte aber reibungslos und so erreichten wir nach einem spannenden Rennen mit herrlichen Ausblicken in und über den Hafen von Sydney das Ziel am Ende als 4. von 17 Booten. Anschließend saßen wir noch stundenlang bei verschiedenen Kaltgetränken zusammen im Yachtclub bevor es zurück nach Kings Cross ging.